Mit der CPACC-Zertifi­zierung zu klarer, wirksamer Barriere­freiheit

Barrierefreiheit im Design ist mehr als eine technische oder gesetzliche Anforderung. Sie ist ein Weg, Teilhabe für alle Menschen zu ermöglichen. Die international anerkannte CPACC-Zertifizierung („Certified Professional in Accessibility Core Competencies“) der IAAP bietet dafür eine umfassende Grundlage. Für mich war der Weg zur Zertifizierung eine bereichernde Erfahrung, die meine Perspektiven erweitert und mein Engagement für barrierefreies Design auf eine neue Ebene gehoben hat.

Um das Logo der CPACC-Zertifizierung der IAAP stehen acht Icons, die verschiedene Arten von Behinderungen sowie Gerechtigkeit und Zusammenarbeit symbolisieren.

Worum geht es bei der CPACC-Zertifizierung?

Die CPACC-Zertifizierung („Certified Professional in Accessibility Core Competencies“) wird von der International Association of Accessibility Professionals (IAAP) verliehen und ist weltweit anerkannt. Sie vermittelt ein tief­greifendes Verständnis für die Grundlagen von Barriere­freiheit. Ziel ist es, Personen zu befähigen, zugängliche und inklusive Lösungen zu schaffen. Dabei geht es nicht nur um die digitale Welt, sondern unter anderem auch um theoretische Modelle von Behinderungen, gesetzliche Rahmen­bedingungen und Universal Design für den Bildungsbereich.

Die Bedeutung von Barrierefreiheit im Designprozess

Barrierefreiheit im digitalen Raum ist kein neben­sächlicher Aspekt, sondern eine Voraussetzung dafür, dass alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, digitale Angebote nutzen können. Wie Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, schon 1997 sagte: „The power of the Web is in its universality. Access by everyone regardless of disability is an essential aspect.“ (Übersetzt: „Die Stärke des Webs liegt in seiner Universalität. Zugang für alle, unabhängig von einer Behinderung, ist ein grundlegender Aspekt.“)

Design spielt dabei eine essenzielle Rolle. Sind die Farb­kontraste ausreichend? Die Schriften groß genug? Und ist der Userflow intuitiv und verständlich? Das sind nur ein paar der Fragen, die gestellt werden sollten, um möglichst barriere­freie Produkte zu gestalten. Genau diese Anforderungen kannte ich aber bereits bevor ich mit dem Lernen anfing – was konnte mir die CPACC-Zertifizierung also beibringen?

Während des Lernens ist eine Wissenssammlung in Miro entstanden, auf die das Team auch in Zukunft zurückgreifen kann.

Mein Weg zur Zertifizierung: Intensive Lernsessions und wertvolle Erkenntnisse

Der Weg zur Zertifizierung war intensiv, aber bereichernd. Ich habe unzählige Stunden mit dem Lesen und Recherchieren verbracht und mich umfassend mit den Inhalten des sogenannten „Body of Knowledge“ auseinandergesetzt. Die drei übergeordneten Themen sind:

  • Behinderungen, Herausforderungen und Assistive Technologien: Theoretische Modelle von Behinderung; Kategorien von Behinderungen, zugehörige Barrieren sowie Assistive Technologien und Adaptive Strategien; Demografie und Statistik; „Disability Etiquette“

  • Barrierefreiheit und Universal Design: WCAG 2.1; Universal Design; Zusammenhang von Barriere­freiheit, Usability und User Experience; Universal Design for Learning

  • Normen, Gesetze und Management­strategien: Internationale Konventionen und Verträge zu Rechten von Menschen mit Behinderungen; Gesetze und Regularien für digitale Barrierefreiheit; Governance, Organisations­strategien und Management im Bereich Barrierefreiheit

Neben denen vom IAAP bereitgestellten Materialien, halfen mir eine Vielzahl an Ressourcen, darunter Kurse, YouTube-Lernsessions und Blogs, die Konzepte zu verinnerlichen.

Die Prüfung selbst besteht aus 100 Mulitple-Choice Fragen und verlangt, dass die Themen­bereiche durchdrungen und verinnerlicht wurden. Es wird deutlich, dass auswendig lernen nicht ausreicht, sondern ein tiefergehendes Verständnis verlangt wird. Das zeigt sich auch an dem Zertifikat selbst: Innerhalb von drei Jahren nach bestandener Prüfung müssen ausreichend Education Credits, zum Beispiel durch Vorträge, Workshops etc., erlangt werden, um die Zertifizierung weiter tragen zu dürfen.

Erreichte Ziele und Ausblick

Dank der CPACC-Zertifizierung konnte ich mein Wissen im Bereich Barriere­freiheit auf ein solides Fundament stellen. Ich bin nun in der Lage, über den digitalen Teller­rand hinauszusehen und mit fundiertem Wissen über diverse Aspekte von Barriere­freiheit an Projekte heranzugehen.
In meiner Rolle bei UXMA freue ich mich darauf, das erlangte Wissen aktiv in Projekte einzubringen und gemeinsam mit dem Team barrierefreie, nutzer:innen­zentrierte Lösungen zu gestalten. Und natürlich weiter zu lernen!


Unser Ziel ist es, digitale Erlebnisse zu schaffen, die für alle Menschen zugänglich und wirklich hilfreich sind – und damit die digitale Landschaft nachhaltig positiv zu verändern. Das CPACC-Zertifikat stärkt uns dabei, Inklusion gezielt voranzutreiben und innovative Lösungen weiter auszubauen.

Wenn Sie Barrierefreiheit auch in Ihren Projekten von Anfang an gezielt verankern möchten oder unsere Expertise nutzen wollen, um bestehende Produkte inklusiver zu gestalten, finden Sie auf unserer Service-Seite „Accessibility“ einen Überblick über unsere Leistungen.

Sarah Göbels Communication Designer

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