Respect Driven Design

Digitale Produkte bestimmen unseren Alltag. Umso wichtiger ist es, dass alle Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, Kultur, Religion, Sexualität oder ihres Geschlechts, Zugang zu diesen Produkten haben und sie mit Respekt gegenüber den individuellen Lebensumständen und Erfahrungen gestaltet werden.

Zwei Frauen und ein Mann verschiedener ethnischer Gruppen im Bürokontext schauen gemeinsam auf einen Laptop. Sie lachen und wirken vertraut miteinander.

Was ist Respect-driven Design?

Der Begriff Respect-driven Design stammt aus dem Ethical Design Handbook und wird dort vor allem in Bezug auf Respekt gegenüber vulnerablen Gruppen wie Kindern und älteren Menschen sowie gegenüber der Privatsphäre und Daten von Nutzenden verwendet. Für mich sollte der Begriff jedoch umfassender verstanden werden und auch Ansätze aus Konzepten, die sich mit verschiedenen Diskriminierungsformen auseinandersetzen (z. B. Antidiscriminatory Design, Inclusive Design oder Feminist HCI), einbeziehen. Denn all diese Frameworks haben im Kern ein gemeinsames Ziel: den respektvollen Umgang mit allen Nutzenden – insbesondere denen, die häufig nicht mitgedacht werden.

Detailaufnahme von Händen unterschiedlicher Hautfarben in einem Büroumfeld.

Starte bei dir selbst

Aber wie gelingt es, bewusst und respektvoll zu gestalten und dabei möglichst alle Diskriminierungsformen im Blick zu behalten? All das beginnt bei uns selbst. Wir neigen dazu, uns Nutzende vorzustellen, die ähnliche Lebensumstände und Erfahrungen wie wir selbst haben. Dadurch bleiben marginalisierte Gruppen, ihre Bedürfnisse und Beiträge schnell unberücksichtigt. Um bewusster gestalten zu können, müssen wir uns weiterbilden, unser Verhalten reflektieren und uns bewusst werden, mit welcher Definition von „normal“ wir unsere Arbeit machen. Dabei ist es aber besonders wichtig zu verstehen, dass man nie vollständig neutral oder objektiv sein kann, da man immer ein Set an Erfahrungen und Meinungen in jede Situation mitbringt. Bewusstsein und Empathie sind also wichtige Bausteine für einen respektgetriebenen Designprozess, ersetzen jedoch nicht das Einbeziehen diverser Nutzendengruppen.

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