Glass­morphism

Nachdem der Neumorphism die UI Designer:innen letztes Jahr mal wieder unerwartet überrascht hat, bescherte uns 2021 einen neuen, ganz ähnlichen UI Trend: Glassmorphism. Doch was ist das? Ist der Trend überhaupt so neu? Und am allerwichtigsten: Sollte ich ihn verwenden – und wenn ja, wie?

Was ist Glassmorphism?

Glassmorphism zeichnet sich durch die Verwendung von semitransparenten Flächen aus, die die dahinterliegenden Elemente mit einer Unschärfe darstellen. Der Eindruck von gefrostetem Glas entsteht dabei am besten, wenn mehrere Ebenen aufeinanderliegen. Verstärkend wirkt auch der Einsatz von lebendigen Farben. Tatsächlich ist Glassmorphism aber gar nicht so neu. Vorreiter war Microsoft, die 2007 die Fensterränder und Statusleisten des Betriebssystems Windows Vista mit einer ähnlichen Glasoptik versahen. Um diesen Eindruck zu verstärken, wurden hier außerdem Lichtreflexionen mit eingebaut. Der Unschärfe-Effekt kam sechs Jahre später erst richtig in Schwung.

Darstellung von Mobile Screens, die durchsichtig erscheinen und die Farbgebung des Hintergrundes aufnehmen.
© Mikołaj Gałęziowski

Warum ist dieser Trend so spannend für uns?

Von einem komplett neuen Trend zu sprechen ist nicht ganz richtig. Nichtsdestotrotz sind die unscharfen Ebenen, gepaart mit sanften Farbverläufen, aber mit zum Teil auch satten Farben und einer Mehrdimensionalität, im UI in Kombination etwas Neues. Glassmorphism scheint ein weiterer Versuch zu sein, wieder mehr Materialität in die grafischen User Interfaces zu bringen. Das sieht man nicht nur im UI Bereich, auch Illustrationen, die in den letzten Jahren immer abstrakter und reduzierter wurden, werden wieder detailreicher und vor allem dreidimensionaler.

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