Die digitale Kompo­nente im Handwerk [Teil II]

Wie kann die Nutzung einer Bohr­maschine durch digitale Features einfacher und sicherer gestaltet werden? Wir zeigen im zweiten Teil unserer Artikel­reihe, wie wir Ideen für das Werk­zeug entwickeln. Bei der Konstruk­tion für neue Tool Konzepte steht Nutzer:innen­zentrierung und Bedien­komfort im Vorder­grund.

Sensorbasierte Maschine

Im vorangegangenen Teil der Artikelreihe haben wir die Analysephase und erste digitale Konzeptansätze gezeigt. Mit dem Konzept­ansatz einer sensor­basierten Bohrmaschine gehen wir in die Ideation-Phase. Wir stellen uns die Frage, wie Bohrungen in gleich­bleibender Qualität mit wenigen Tools sicher und komfortabel gesetzt werden können. Auf diese Weise schärfen wir unsere Vision.

Die Sensorik könnte mehrere Schritte einer Bohrung unterstützen oder übernehmen:

  • Bit wird beim Einsetzen durch optischen Sensor erkannt

  • Material-Scan vor dem Bohren – Radar und kapazitive Sensorik

  • Automatische Drehzahl- und Modusanpassung je nach Bohrtyp

  • Tiefenbegrenzung und Bohrhilfe einstellen

  • Lagesensor hilft als Ausrichtungsassistent bei exakten 90°-Bohrungen

  • Visuelles und haptisches Feedback bei Gefahren oder Änderungen


Die Vielzahl nutzen­bringender Features scheint enorm. Der oder die Nutzer:in kann eine Bohr­maschine an die Wand setzen, welche den Unter­grund automatisch scannt und bei ggf. verlaufenden Strom­leitungen rot aufleuchtet oder an anderer Stelle die optimale Bohrtiefe für den Untergrund vorschlägt. Die smarte Bohr­maschine kann mitdenken und Sicherheit geben, ohne zusätzliche Geräte zu benötigen.

Konzeptansatz einer Bohrmaschine mit Sensorik in Sketches visualisiert

Ideation

In der Ideation arbeiten wir aus, wie die Besonder­heit der Sensorik in der Gestal­tung der Maschine funktional und ästhetisch hervorgehoben werden kann. Außerdem werden Ideen entwickelt, wie man zwischen einem unter­stützenden Modus und der manuellen Hand­habung unterscheiden kann.

Wir haben zunächst zwei verschiedene Sensor-Konzepte skizziert: Einen modularen Sensor­ring und einen digitalen Bleistift. Die Konzepte unterscheiden sich in der Form und Hand­habung der Sensoren und veran­schaulichen mögliche Unter­schiede im Aufbau der Maschine. Sie dienten als Entscheidungs­grundlage für die detailliertere Version – eine smarte Bohr­maschine mit Sensor­ring als Herzstück.

Zeichnung einer Concept Story, wie ein Sensorring genutzt werden kann

Visioning – Die smarte Bohrmaschine

Auf Basis der Entscheidung für ein Bohrmaschinen­konzept mit Sensorring, kann unser Team ein kreatives Product Design entwickeln. Mit Hilfe von Storyboards werden Gestaltungs­merkmale und Bedienkomfort (Ease of Use) geschärft. Sketches dienen dabei der Visuali­sierung. Auch KI-generierte Bilder können an dieser Stelle im Prozess hilfreich sein. Mit diesem Vorgehen können Features ausgearbeitet und ein User Interface gestaltet werden, das die Interaktion mit der Maschine ermöglicht. Farb­schemata sowie ergänzende Gadgets und Interaktionen sind Teil der Ideation.

Storyboard mit mehreren Bildern zu Gestaltung und Benutzerfreundlichkeit

In einem dritten Artikel zeigen wir, wie wir das Tool-Konzept mit Hilfe von Storytelling greifbar machen und geben einen Ausblick, mit welchen Schritten man das Design­konzept weiterentwickeln kann.

  • Sketches von digitalen Konzeptansätzen für das Handwerk

    Teil I – Konzeptansätze

    Mit Hilfe von Recherche, Zielgruppen- und Prozess­analyse steigen wir in die Materie ein und gelangen zu ersten digitalen Konzept­ansätzen.

  • Teil III – Storytelling

    Das fertige Produkt­konzept wird in Story­telling eingebettet und ein Ausblick für weitere Schritte gegeben.

Insights

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